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mit den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel
und der Bergkloster Stiftung SMMP

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Leme: Sozialarbeit und Prävention

Neue Chancen für Entwurzelte

Capoeira-Unterricht mit dem Lehrer Idael, der selbst als Kind von den Schwestern unterstützt und gefördert wurde, Armenviertel Imperial, Leme, São Paulo, Brasilien; Foto: Florian Kopp

Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel unterstützen seit 1948 die sozialen und pastoralen Aufbrüche in der brasilianischen Stadt Leme, etwa 170 Kilometer von São Paulo entfernt. Bei Gründung der ersten Niederlassung der Schwestern hatte Leme ca. 30.000 Einwohner. Durch Zuwanderungen aus dem Norden Brasiliens leben heute rund 100.000 Menschen dort.

Schwester Aurora Tenfen, Provinzoberin der Brasilianischen Ordensprovinz, richtet die Sozialarbeit vor Ort zukunftsweisend aus. Sie hat in mindestens zehn Stadtteilen Hilfs- und Förderprogramme installiert. Darüber hinaus hat sie Sozialzentren in den Stadtrandbezirken Imperial, Bonsucesso, Empyreo und Alto da Gloria aufgebaut. Dort wollen wir vor allem Kindern und Jugendlichen, die sonst niemals die Möglichkeit hätten, zur Schule zu gehen, eine Schulausbildung anbieten. Viele Menschen, die am Stadtrand wohnen, schämen sich ihrer Armut und haben außerdem auch gar keine finanziellen Möglichkeiten, die Schule im Stadtzentrum zu besuchen.

Im Interview erläutert Sr. Aurora, wie diese Arbeit läuft und wie es weitergeht.

Die soziale Situation

Brasilien ist ein Land mit extrem ungerechten Einkommens- und Besitzverhältnissen. Auf die 10 % der Bevölkerung mit dem höchsten Einkommen entfällt die Hälfte des Volkseinkommens. Die ärmere Hälfte der Bevölkerung dagegen muss gerade einmal 10% des Volkseinkommens unter sich aufteilen. Zwei von drei Menschen verdienen nur einen Monatslohn von 460 €. Ein Viertel der arbeitenden Bevölkerung muss mit der Hälfte davon auskommen.

Die Not wird in Großstädten wie Leme ganz besonders deutlich. Immer mehr Armenviertel entstehen am Stadtrand. Die Menschen leben in einfachen Häuschen, oft in einem Wohnraum mit zahlreichen Kindern unter schlechten hygienischen Verhältnissen. Die meisten halten sich und ihre Familien als Tagelöhner auf den Apfelsinen- oder Zuckerrohrplantagen über Wasser. Da es Arbeit auf den Plantagen für die meisten nur in der Erntezeit gibt, sind viele Familien monatelang ohne festes Einkommen.

Vor allem die zahlreichen Kinder und Jugendlichen leiden unter den schlechten Wohn- und Lebensbedingungen. (Foto: SMMP)
Vor allem die zahlreichen Kinder und Jugendlichen leiden unter den schlechten Wohn- und Lebensbedingungen.

Es fehlt an Wohnraum, Geld für Miete, Wasser, Strom, Lebensmittel, Kleidung, Medikamente und vielem mehr. Der Anteil der hilfsbedürftigen Menschen steigt rasant. Und damit wachsen auch armutsbedingte Folgeprobleme wie Alkoholismus, Drogenkonsum und Gewalt auf den Straßen. Viele Familien sind völlig zerrüttet, alleinerziehende Mütter kämpfen ums Überleben, zahlreiche Kinder und Jugendliche sind von ihren Eltern gänzlich alleingelassen. Städtische Hilfen sowie soziale Unterstützungssysteme sind unzureichend und überfordert.

Die Not von heute lindern und das Morgen gestalten

Armut durch Bildung überwinden! Diesem Auftrag unserer Gründerin folgen unsere Schwestern auch in Leme, weshalb dort Kindergärten, Schulen, Familienpastoral und Bildungsarbeit im Zentrum ihrer Arbeit stehen. Zudem betreiben die Schwestern ein Seniorenheim in Leme.

Im Sozialzentrum in Alto da Glória werden aktuell 45 Schülerinnen und Schüler von der sechsten bis zur neunten Klasse unterrichtet. Es handelt sich um eine integrierte Ganztagsschule, die pädagogisch und organisatorisch von unserer Schule im Zentrum von Leme unterstützt wird. In Alto da Glória kommen die Schülerinnen und Schüler aus den ärmsten Familien des Viertels, die sich sonst den Schulbesuch nicht leisten können. Sr. Aurora möchte für alle Kinder Freiplätze anbieten, die durch Schulpatenschaften und Spenden finanziert werden. Für einen Schulplatz inkl. einer täglichen Mahlzeit sind monatlich 120 € aufzubringen.

Ein offenes Ohr

Ein weiterer zentraler Ansatz unserer Hilfe ist an zwei Tagen wöchentlich die offene soziale Sprechstunde im Sozialbüro am Provinzhaus bei Schwester Maria Ludwigis, die sich seit mehr als fünf Jahrzehnten für die Armen einsetzt. Bei ihr erhalten sie in akuten Notsituationen eine Soforthilfe. Wer kein Geld für das tägliche Brot hat, erhält Lebensmittel. Sie bezahlt Kranken die Medikamente, die sie benötigen. Hier finden die Menschen aber auch ein offenes Ohr und jemanden, der Anteil an ihrem Schicksal nimmt.

Schwester Maria Ludwigis vor ihrem Haus in Leme: Die Menschen wollen ihre Freiheit wie sie sie verstehen. (Foto: SMMP)
Schwester Maria Ludwigis vor ihrem Haus in Leme: Die Menschen wollen ihre Freiheit wie sie sie verstehen.

Wie Sr. Maria Ludiwigis berichtet, sind Not und Armut während der Corona-Pandemie, die Brasilien besonders hart getroffen hat, in erschütternder Weise gestiegen. Immer mehr Menschen kommen zu ihr, weil sie keinen Ausweg mehr wissen. Sie schreibt: „So viel Not habe ich hier noch nicht erlebt. Die Menschen haben teilweise nichts mehr.“

In der aufsuchenden Sozialarbeit wird die Arbeit von Sr. Maria Ludwigis unterstützt durch deutsche Freiwillige als sogenannte Missionare auf Zeit sowie weitere Ehrenamtliche aus Leme.

Ziele unserer offenen und aufsuchenden Sozialarbeit:

  • Sicherung einer unbürokratischen Soforthilfe in akuten Krisensituationen (z.B. akuter Hunger, dringend notwendige Medikamente oder Kindernahrung),
  • Begleitung von Familien und Alleinerziehenden in Notlagen durch regelmäßige Hausbesuche und Unterstützung bei Behördengängen,
  • Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit am Stadtrand und in den Elendsvierteln als Beitrag zur Gewaltprävention,
  • Begleitung und Unterstützung bei der Sanierung von bestehendem Wohnraum oder Bau eines neuen kleinen Hauses zur Verbesserung der Hygiene und Lebensbedingungen,
  • Sicherung familiärer Strukturen durch Familienpatenschaften und Elternarbeit,
  • Stärkung des Selbstbewusstseins der Menschen und des Vertrauens in die eigenen Kräfte und Begabungen, damit sie ihre Lebenssituation selbst verändern können.


Die Menschen in Leme geben das Träumen nicht auf. Zigtausende Familien sind in den vergangenen Jahren aus ländlichen Regionen in die Stadt nordöstlich von São Paulo gezogen. Die Eltern hatten auf den Plantagen ihre Arbeit verloren, in Leme hofften sie wieder welche zu finden.

Unterwegs zu den Menschen

Persönliche Besuche in den spärlichen Behausungen und somit Begleitung der Familien in den Favelas gehören ebenfalls zu unserem Projekt. Die Armut ist sofort spürbar. Es ist nichts zum Essen im Haus. Es gibt kaum Mobiliar. Die Wohnverhältnisse sind sehr schlecht. Strom und Wasser sind teilweise gekappt, da die Rechnungen nicht beglichen werden können. Oft haben die Väter ihre Familien ohne Unterstützung im Stich gelassen.

Maurer Francisco - SMMP finanziert der alleinerziehenden Mutter Luciclaire einen Anbau an ihr neues aber kleines Haus (staatlich geförderte Sozialwohnung). Die Familie lebt vom Sammeln und Weiterverkauf von recyclinge-Material, Stadtteil Empyrio, Leme, Sao Paulo, Brasilien: Foto: Florian Kopp/SMMP
Maurer Francisco – SMMP finanziert der alleinerziehenden Mutter Luciclaire einen Anbau an ihr neues aber kleines Haus (staatlich geförderte Sozialwohnung). Die Familie lebt vom Sammeln und Weiterverkauf von Recycling-Material, Stadtteil Empyrio, Leme, São Paulo, Brasilien: (Foto: Florian Kopp/SMMP)

Häuser statt Hütten

Wir leiten sozial benachteiligte, arme Familien dazu an, kleine Häuser zu bauen oder bestehende zu sanieren. Die entsprechenden Baumaterialien werden durch Spenden aus Deutschland finanziert. Ein von unseren Schwestern angestellter Maurer erklärt den Männern und Frauen den Bau eines Hauses und hilft ganz praktisch. Ist ein Haus fertiggestellt, helfen die Bewohner anderen Familien beim Bau ihres Hauses.

Musikunterricht mit Lehrer Thiago, Sozialzentrum der SMMP im Armenviertel Imperial, Sao Paulo, Brasilien: (Foto: Florian Kopp/SMMP)
Musikunterricht mit Lehrer Thiago, Sozialzentrum der SMMP im Armenviertel Imperial, São Paulo, Brasilien: (Foto: Florian Kopp/SMMP)

Kinder- und Jugendarbeit

„Conhecer e Viver“ (Kennen und Leben) beschreibt die Kinder- und Jugendarbeit am Stadtrand von Leme. Dafür richten wir direkt in den Armenvierteln Begegnungsräume ein. Neben Angeboten zur Gewaltprävention wie „Capoeira-Kurse“ gehören Hausaufgabenhilfe und verschiedene Freizeitangebote zur Jugendarbeit. Auch einfache handwerkliche Fertigkeiten wie Kochen und Nähen oder Kenntnisse zur Bedienung eines Computers oder eines Musikinstrumentes werden vermittelt. Ältere Jugendliche werden als ehrenamtliche Helfer gewonnen, geschult und eingesetzt.

Die erste Klasse mit Lehrerin Synthia behandelt den menschlichen Körper - in eine selbst erstellte Schablone werden  Knochen und Organe aus verschiedenen Materialien aufgeklebt, Kindergarten und Grundschule "Centro Educacional Sagrada Familia", Leme, Sao Paulo, Brasilien: (Foto: Florian Kopp/SMMP)
Die erste Klasse mit Lehrerin Synthia behandelt den menschlichen Körper – in eine selbst erstellte Schablone werden Knochen und Organe aus verschiedenen Materialien aufgeklebt, Kindergarten und Grundschule „Centro Educacional Sagrada Familia“, Leme, São Paulo, Brasilien: (Foto: Florian Kopp/SMMP)

Centro Educacional Sagrada Familia

Im Zentrum – direkt gegenüber dem Provinzhaus – betreibt unsere Ordensgemeinschaft das Bildungszentrum Sagrada Familia. Von 6 Uhr morgens bis 18 Uhr abends werden hier bis zu 400 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren betreut, deren Eltern in dieser Zeit zumeist als Tagelöhner auf den Plantagen arbeiten. Im vergangenen Jahr waren 23 Mitarbeiterinnen im Bildungszentrum tätig. Der staatliche Zuschuss deckt die Kosten für Löhne, Unterhalt, Essen und notwendige Renovierungen allerdings nicht ab. Daher sind wir auf Spenden dringend angewiesen.

Wir brauchen Ihre Hilfe

Für die Kinderpastoral und Sozialberatung durch Schwester Maria Ludwigis benötigen wir ca.1.700 Euro im Monat.

Wir müssen jeden Monat rund 11.000 Euro für den Betrieb des Centro Educacional Sagrada Familia aufbringen. Gerade die Übernahme einer Projektpatenschaft mit einem monatlich frei wählbaren Betrag würde uns dabei sehr helfen.

Ihre Ansprechpartner sind:
Sr. Klara Maria Breuer (Bergkloster Bestwig): 02904 808-103
Sr. Adelgundis Pastusiak (Bergkloster Heiligenstadt): 03606 673-134

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